MOPUSTIA: Monitoring Public Stigma Austria 1998 - 2018
Sprache der Bezeichnung:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Psychische Erkrankungen stellen weltweit ein zunehmend sichtbares gesundheitliches und gesellschaftliches Problem dar. Internationale Studien zeigen, dass psychische Erkrankungen nicht nur persönliches Leiden bedeuten, sondern auch soziale und gesellschaftliche Folgen haben, die sich in einer Zunahme volkswirtschaftlicher Kosten manifestieren. Zum Leiden an der Krankheit kommt auf persönlicher Ebene bei Menschen mit chronischen psychischen Erkrankungen das Problem der Stigmatisierung und Diskriminierung durch andere Menschen (public stigma), Einrichtungen und gesellschaftliche Strukturen (structural stigma). Stigmaerfahrungen (discrimination experience) führen häufig zu Selbststigmatisierung und Selbstabwertung und vermindern die Lebensqualität. Fremd- und Selbststigmatisierung haben zur Folge, dass entsprechende Versorgungsinstitutionen nicht im entsprechenden Ausmaß zur Verfügung gestellt werden, notwendige Hilfen unterbleiben (zB Therapie- und Reha-Maßnahmen). Dazu kommt im täglichen Leben von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen , dass sie im engeren sozialen Umfeld gemieden, am Wohnungs- und Arbeitsmarkt diskriminiert und exkludiert werden. Neben der Krankheit selbst führt Stigmatisierung zu einer Verschlechterung der gesundheitlichen Situation, der sozialen Lage sowie der Lebensqualität.
Das Projekt MOPUSTIA 2018 hat im Kern das Ziel der Wissensgenerierung zu Stigma in den Bereichen:
Public stigma: Einstellung der Bevölkerung zu psychischen Erkrankungen;
Discrimination experience: persönliche Stigmaerfahrungen und Stigmamanagement sowie
Structural stigma: stigmatisierende Strukturen.
Darüber hinaus wird im Setting Arbeitsplatz nach Rahmenbedingungen zur Beschäftigung von Menschen mit psychischen Erkrankungen gefragt und zur Entwicklung von Indikatoren für das Monitoring der Wirkungsziel 3 (Gesellschaft und Entstigmatisierung) im Rahmen des Gesundheitsziels 9 des BMGF: Psychosoziale Gesundheit bei allen Bevölkerungsgruppen fördern, beigetragen.