Gleichbehandlung und Frauenförderung im Arbeitsleben. Eine rechtshistorisch fundierte Untersuchung
Sprache der Bezeichnung:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Die Gleichbehandlung von Männern und Frauen im Arbeitsleben stellt auch zu Beginn des 21. Jahrhunderts ein aktuelles sozialpolitisches Problem dar. Noch immer sehen sich Frauen in ihrer Berufslaufbahn mit Hindernissen konfrontiert, die in ihrer Geschlechtszugehörigkeit ihre Ursache finden. Der Grund für die geschlechtsspezifische Benachteiligung von Frauen ist einerseits in tradierten Vorstellungen über den "Wert der weiblichen Arbeitskraft", andererseits in der - ebenfalls historische bedingten - ungleichen Aufteilung der Reproduktionsaufgaben zwischen Männern und Frauen zu suchen, die den Frauen die Hauptlast bei Haushaltsführung und Kindererziehung auferlegt.
Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde auf internationaler, nationaler und europäischer Ebene der Versuch unternommen, der Diskriminierung von Frauen durch Erlaß von Gleichbehandlungsnormen entgegenzuwirken. Obwohl diese Regelungen geschlechtsbedingte Benachteiligungen in Zusammenhang mit dem Arbeitsverhältnis untersagen, ist es bis heute nicht gelungen, die Chancengleichheit für Männer und Frauen im Arbeitsleben zu verwirklichen.
Neben dem Problem der mittelbaren Diskriminierung von Frauen durch anscheinend neutral gefaßte Regelungen, sind es vor allem die gesellschaftlichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern, die einer Gleichbehandlung von Frauen entgegenstehen. Um diesen strukturellen Benachteiligungen entgegenzuwirken, wurden in vielen Staaten - und so auch in Österreich - sogenannte "positive Aktionen" eingeführt, durch die Frauen gezielt gefördert werden sollen. Die umstrittenste Form aktiver Frauenförderung besteht in der Anwendung von "Quotenregelungen", das heißt einer bewußten Bevorzugung von Frauen bei Einstellung und Beförderung.