Joachim Gerich,
"Krankenstand und Präsentismus als betriebliche Gesundheitsindikatoren"
, in German Journal of Human Resource Management: Zeitschrift für Personalforschung, Vol. 29, Nummer 1, Hampp, Seite(n) 31-48, 1-2015, ISSN: 2397-0030
Original Titel:
Krankenstand und Präsentismus als betriebliche Gesundheitsindikatoren
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Krankheitsbedingte Fehlzeiten in Unternehmen werden im Rahmen des betrieblichen
Gesundheitsmanagements häufig als Gesundheitsindikatoren der Belegschaft herangezogen.
In einer Querschnittserhebung bei einer Zufallsstichprobe von pflichtversicherten
Arbeitnehmer/innen in Oberösterreich (n = 930) zeigt sich jedoch, dass der
subjektive Gesundheitszustand von Arbeitnehmer/innen deutlich besser durch Präsentismushäufigkeiten
(arbeiten trotz Krankheit) als durch Fehlzeiten prognostiziert
werden kann. Präsentismus ist im Vergleich zu Krankenstand stärker mit Magen-
Darm-Beschwerden, Muskel-Skelett-Beschwerden, Migräne sowie psychischen Beschwerden
assoziiert, welche zugleich wichtige Determinanten der Gesundheitseinschätzung
darstellen. Personen entscheiden sich im Krankheitsfall generell und bei
Migräne und psychischen Beschwerden im Besonderen häufiger für Präsentismus als
für Krankenstand. Speziell bei geringen Krankenstandshäufigkeiten sollten Krankenstandsstatistiken
durch Schätzungen der Präsentismushäufigkeiten ergänzt werden. Es
ist davon auszugehen, dass insbesondere der psychische Gesundheitszustand besser
durch Präsentismus als durch Fehlzeiten abgeschätzt werden kann.
Sprache der Kurzfassung:
Deutsch
Englische Kurzfassung:
on a cross-sectional analysis with a random sample of employees covered by the Upper
Austrian Sickness Fund (n = 930), it is shown that presenteeism (attending work
despite illness) is a better indicator of health states than sickness absence. Compared
to sickness absence, presenteeism is more strongly associated with gastro-intestinal
complaints, musculoskeletal complaints, migraine, and mental ill-health, which are
likewise strong determinants of subjective health. People with health complaints in
general and with migrane and mental ill-health in particular have a higher propensity
to favour presenteeism over sickness absence. Especially when rates of sickness absence
are low, it is recommended to complement sickness absence data with estimates
of presenteeism. It is assumed that presenteeism is a better estimator of mental health
in particular.
Journal:
German Journal of Human Resource Management: Zeitschrift für Personalforschung