Zeitgeschichtetag 2018: Die 1970er Jahre als globale Epochenwende?
Sprache des Titels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Die 1970er Jahre treten langsam, aber bestimmt in den Horizont der historischen Sozial- und Kulturwissenschaften. Das Panel beleuchtet dieses Jahrzehnt unter einem globalhistorischen Blickwinkel: Was spricht für oder gegen die Charakterisierung der 1970er Jahre als einer globalen Epochenwende? Das Theorieinstrumentarium zur empirischen Beantwortung dieser Frage aus interdisziplinärer ? soziologischer, politologischer und historischer ? Perspektive bietet Karl Polanyis "Great Transformation" (1944). In diesem epochalen Werk diagnostiziert der österreichische, in die USA emigrierte Wirtschaftshistoriker, -soziologe und -anthropologe eine das 19. und frühe 20. Jahrhundert umfassende ?Doppelbewegung? von liberalkapitalistischer Vermarktlichung und protektionistischen Gegenbewegungen. Das Panel erkundet in verschiedenen Feldern der Weltgesellschaft, inwieweit mit der Krise des globalen Kapitalismus in den 1970er Jahren eine weitere "Great Transformation" in Gang kam, in der die gesellschaftliche Entwicklung unter den Vorzeichen der neoliberalen Globalisierung im Polanyischen Sinne umkämpft ist.