Lernen im Steyrer COOL-Modell: erste quantitative Analysen eines Panelprojekts
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Österreichische Konferenz für Bildungsforschung
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Es wird nach empirischer Evidenz für die Behauptung gesucht, dass kooperatives offenes Lernen tatsächlich auch eine Chance für alle Schüler/innen ist. Dabei wird erstens davon ausgegangen, dass COOL vor allem dann eine echte Chance darstellt, wenn fachliches, soziales und methodisches Lernen anders wahrgenommen, genützt und gefördert wird als im traditionellen Unterricht. In diesem Sinne werden die Lernprozesse der Schüler/innen analysiert. Zweitens ist aus der ATI-Forschung bekannt, dass ein und derselbe Unterricht auf bestimmte Schülergruppen verschieden wirkt, daher kann und will auch COOL kein pädagogisches Allheilmittel für alle Schüler/innen sein, sondern differenziert mit Lernbedürfnissen und -voraussetzungen umgehen. Daher die Analyse COOL-relevanter Lernvoraussetzungen im Zentrum der Aufmerksamkeit. Da der Forschungsstand zu COOL zwar auf erste Indizien verweist, die eine förderliche Wirkung von COOL vor allem in den affektiven und methodischen Lernzielen vermuten lässt, gleichzeitig aber auch deutlich macht, dass aussagekräftige Längsschnittsuntersuchungen noch ausstehen, wurde zur Beantwortung der oben angeführten Fragen ein Panelprojekt der Johannes Kepler Universität Linz in Kooperation mit dem Impulszentrum Steyr initiiert. Im Oktober 2011 wurde eine Pilot-Onlinebefragung zur Erhebung lernrelevanter Eingangsvoraussetzungen wie Selbstkonzept, Lernstrategien und Sozialkompetenz sowie eine mathematische Kompetenzerhebung an vier COOL-Schulstandorten in vier Bundesländern Österreichs durchgeführt. 410 Schüler/innen nahmen an dieser, nach dem Versuchs- und Kontrollgruppendesign ausgerichteten Untersuchung teil. Im Frühjahr 2012 wird die 1. Folgeerhebung durchgeführt, die sich auf die Wahrnehmung der Lernumgebung sowie die fachliche Kompetenz in Rechnungswesen und wiederum auf die Sozialkompetenzen konzentriert. Die zwei Messzeitpunkte erlauben erste Antworten auf die oben formulierten Fragen zu geben.