Podiumsdiskussion: Arbeit, Wirtschaft, Sozialstaat in der Krise ? Soziale Ungleichheiten und Bündnispolitik
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Bewegungen wie Occupy Wallstreet, aber auch die Proteste gegen die europäische
Sparpolitik machen, wie flüchtig und defensiv sie auch immer sind, deutlich, dass die
Umverteilung von Reichtum, Armutsgefährdungen, neue Ungerechtigkeiten und die
Konsolidierung von Herrschaft gesellschaftlich sehr wohl registriert und bekämpft
werden. Es aktualisieren sich aber auch zahlreiche Spaltungslinien, die nicht nur
zwischen KrisengewinnerInnen und -verliererInnen verlaufen und Bündnispolitik vor
neue Herausforderungen stellen. Dazu gehören Verwerfungen in den
Geschlechterarrangements, Spannungsverhältnisse zwischen Mehrheitsbevölkerung
und MigrantInnen, Verunsicherungen der Mittelschichten durch neue
Prekaritätserfahrungen, die zweifelhafte Versorgung der pflegebedürftigen und die
Entdeckung der sogenannten jungen Alten als neue Wirtschaftskraft und vieles mehr.
Was sind die Ursachen der gegenwärtigen herrschaftsförmigen Krisen- und
Konsolidierungsprozesse? Wie betreffen sie Menschen in Abhängigkeit von
Geschlecht, Ethnizität, Schicht, Alter, Leistungsfähigkeit u.a.m.? Wo entstehen neue
Spaltungen in Bezug auf die Erbringung und Verteilung von Arbeit und
sozialstaatliche Leistungen? Welche Herausforderungen stellen sich für
Bündnispolitiken angesichts der Vielzahl verschiedener und ungleicher
Betroffenheiten und Interessenlagen? Welche alternative Überlegungen und
Visionen werden entwickelt? Wie können progressive und emanzipatorische Kräfte
populistischen und autoritären Antworten auf die Krise gegenübertreten?
Moderation:
? Brigitte Aulenbacher
Mit:
? Roland Atzmüller (JKU Linz)
? Alex Demirovic (Universität Frankfurt)
? Dorothea Greiling (JKU Linz)
? Hildegard M. Nickel (Humboldt Universität zu Berlin)
? Johannes Pointner (AK OOE, Abt. Wirtschafts-, Sozial- und Gesellschaftspolitik)
? Martin Schenk (Sozialexperte der Diakonie Österreich)