Die schulpraktischen Phasen werden als wichtige Lerngelegenheiten im Rahmen der professionellen Entwicklung von angehenden Lehrpersonen gesehen (Arnold, Gröschner & Hascher, 2014; Hascher 2012). In der tertiären Lehrer/innenausbildung bauen viele Lehramtscurricula auf vier Säulen (Schulpraktische Studien, Fachwissenschaft, Fachdidaktik, Allgemein pädagogische und psychologische Ausbildung) auf und werden demnach von unterschiedlichen ?professionellen Fachleuten? betreut. Eine ganz wichtige Gruppe sind die Praxispädagog/innen, denen als Professionalisierer und Professionalisiererinnen des Unterrichtens eine wichtige Rolle bei den schulpraktischen Studien zukommt.
Im Rahmen der neuen Lehramtsausbildung wurde die Rolle der Praxispädagog/innen aufgewertet und eine fundierte Weiterbildung im Ausmaß von 30 ECTS gesetzlich verankert. Praxispädagog/innen gehören neben den Lehrenden der tertiären Ausbildungseinrichtung zu den Lehrerbildner/innen. Das heißt aber noch nicht, dass sie sich auch als Lehrerbildner/innen fühlen und eine entsprechende ?professionelle? Identität aufgebaut haben bzw. aufbauen konnten.
Das Ziel unserer Praxispädagog/innen- und Mentor/innenlehrgängen ist, dass Praxispädagog/innen in der Entwicklung einer solche professionellen Identität als Lehrer/innenbildner/innen unterstützen werden und professionsorientierte Kompetenzen für ihre Tätigkeit aufbauen können. In unserem Beitrag ergründen wir daher die Frage, wie man im Rahmen dieser Fortbildung die Rolle, das Selbstverständnis und das Handeln von Praxislehrpersonen als Lehrerbildner/innen professionalisieren kann.