Ein ?1938er Syndrom?? Der Nationalsozialismus aus sozialökologischer Perspektive
Sprache des Vortragstitels:
Deutsch
Original Tagungtitel:
Österreichischer Zeitgeschichtetag 2022
Sprache des Tagungstitel:
Deutsch
Original Kurzfassung:
Mitte des 20. Jahrhunderts änderten sich in den Industriestaaten die Beziehungen zwischen Gesellschaft und Umwelt grundlegend (?1950er Syndrom?): Die produzierten und konsumierten Energie- und Materialmengen, getrieben durch produktivistische und konsumistische Institutionen, erfuhren enorme Wachstumsschübe ? so auch in Österreich. Die ?Große Beschleunigung? österreichischer Spielart wird teils endogen (z.B. Sozialpartnerschaft), teils exogen (z.B. Marshallplan) erklärt ? meist aber aus der Nachkriegszeit heraus. Die Zeit des Nationalsozialismus spielt in diesen Argumentationen keine oder eine gegenläufige Rolle: als Zwischenspiel oder Rückschlag auf dem Weg in die Hochmoderne. Demgegenüber argumentiert der Vortrag, dass der Nationalsozialismus eine tragende Rolle im sozialökologischen Übergang spielte. Österreichs Wirtschaft erfuhr unter der NS-Herrschaft Impulse in Richtung der energie- und materialintensiven Produktions- und Konsumweise im Nachkriegsboom.